Kapitalismuskritik <

@ Politsalon


http://wg.blogsport.de/

Zum ABC antisemitischer Kapitalismuskritik

Den Kapitalismus zu kritisieren ist eine heikle Angelegenheit. Wer sie ernst nimmt, kommt nicht umhin, sich analytisch, also nachvollziehend auf den wirtschaftlichen Alltagsbetrieb unserer Gesellschaften einzulassen und gerät gleichzeitig schon fast ins diskursive Abseits, weil die heutige öffentliche Debatte über den Kapitalismus von ungenauen Metaphern wie der Macht des großen Geldes bestimmt wird.

Diese und andere einschlägige Metaphern sind jedoch weder beliebig noch sind sie zufällig im Umlauf. Sie decken sich ganz bedenklich mit einem bestimmten Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge, die wir als antisemitische Kapitalismuskritik bezeichnen. Warum bei diesem Gerede analytisches Denken verpönt ist, moralische Empörung aber groß geschrieben wird und warum im Zentrum dieser Ideologie der Zins steht und nicht der Profit, darüber wollen wir an diesem Abend diskutieren.


Anmod,

Struktur

  1. Einleitung
  2. Vorstellungsrunde: eure Interessen & Voraussetzungen
  3. Beispiele, die Textködel (Vortrag oder Worksshop-Arbeit)
  4. Ein kleines Stück Theorie - "Des Pudels Kern"
  5. Redebeiträge + Diskussion
  6. evenuell Lesung zum Abschluß

Salon -> lockere, konzentrierte Gesprächsform:

bitte das wörtlich nehmen. also Nachfragen, Einwürfe, Ergänzungen bitte ganz direkt, (räuspert euch einfach!) aber: wirklich bezogen & Nur EIN wort, Ein Satz, ein Punkt, ein Gedanke, ein Atemzug. Zu Anfang sparsam, damit der Referent reinkommt, wenn wir bei den Hauptpunkten sind gern mehr, wir denken ihr kriegt das schnell ins Gefühl.

Im Unterschied dazu, ganz was anderes: Redebeitrag mit Anmeldung, wenn wir im Gesprächsverlauf zu einem Punkt gekommen sind.

Wollen das flexibel, aber auch streng halten.


Seit Krise ist,

erfreut sich der Begriff Kapitalismus in weitesten Kreisen der Bevölkerung wieder steigender Beliebtheit und die Kapitalismuskritiker vermehren sich wie die Karnickel auf der Geest. Was dagegen völlig unverändert ein ausgesprochenes Nischendasein in kleinsten, politisch fast vollkommen irrelevanten intellektuellen Milieus führt, ist das kritische Potential einer ernstgenommenen und genauen Betrachtung der Wirtschaft und Gesellschaft, in der wir noch leben müssen, bis wir sie umwälzt haben.

In diesem Sinne Willkommen im exklusiven Club, im politsalon, zu unserem Gespräch zum Thema

Kapitalismuskritik oder Kritik der politischen Ökonomie?

Untertitel...

Einführung in die Diskursanalyse zeitgenössischer "Kapitalismuskritiken"

gewählt, was mir Anlaß zu ein paar...

Vorbemerkungen

  • ja "Diskursanalyse", akademisch -> am liebsten teach in,
    • aber wichtig, daß wir bewußt mit unterschiedlichen Kenntnisständen und Standpunkten umgehen.
    • es bedarf keiner Voraussetzungen, keine "dummen" Fragen...

Eure Erkenntnis-Interessen, Gedanken und Fragen im Zusammenhang mit unserer Fragestellung?

- autoritär Runde, + wenn sich alle den Raum nehmen. Vorstellen, noch nicht einsteigen, aber vielleicht passen ja Vorstellungen aufeinander.


War sehr gespannt!

Modus:

  • Einigkeit daß eine gewisse "Kapitalismuskritik" nicht nur die Gänsefüßchen verdient, sondern radikal bekämpft gehört
  • Widersprüche, Unsicherheiten, Unklarheiten
  • Politische Auseinandersetzung

  • persönlich: mache schon verhältnismäßig lange + ziemlich einsame politische Arbeit in einer inzwischen schon ziemlich verstrahlten bge-Szene und Internet zu dem Thema -> Tunnelblick + mühsam verhüllte Befürchtung:
    • das die kritische Vernunft hier eine alles entscheidende Auseinandersetzung schon verloren hat, bevor sie auch nur begonnen hat, das Ringen um die Hegemonie in der Deutung der kapitalistischen Krise.
  • Wer sich kurz ... inhaltlich mit der Materie beschäftigt hat, oder gar so richtig vom Fache der kritischen Theorie ist, dürfte angesichts der Einladung und dem bisher Gesagten schon so langsam innerlich mit der Stirn runzeln: Wissen die eigentlich wovon sie reden? Antwort: Ja, das wissen sie, aber es ist mir schon zur Gewohnheit geworden, in dieser Frage das alte Kinderspiel "Ich sehe was, was du nicht siehst" zu spielen.

Es mag, was das betrifft, so oder so der Zeitpunkt kommen, wo Tacheles zu reden ist, auch gerne heute Abend, aber einstweilen lasst mir bitte meinen Ansatz, das Problem extrem kontingent, also schon zwanghaft eingegrenzt abzuhandeln. Ja gewiß, wir sprechen heute Abend tatsächlich über das große Stück Shice im toten Winkel. Ich für meinen Teil möchte allerdings etwaige eingefleischte Karnickel nicht vorzeitig verschrecken, dann kriegen wir sie nach am Genick und müssen Ostern vegetarisch zubringen. Ich hoffe ich habe mich unklar genug ausgedrückt, um verstanden zu werden.

Aber zur Sache

Wenn wir gleich Kapitalismuskritik in Gänsefüßchen setzen, markieren wir sie zwar für uns abschließend als Lüge. Es ist durchaus nicht die schwächste Waffe, Begriffe zu denunzieren oder zu besetzen, aber

  • Wollen wir die Begriffe "Kapitalismus" und "Kritik" aufgeben?
  • was ist damit allein gewonnen, wenn wir die Materie darunter nicht gründlich durchdrungen haben und nicht vermitteln können, warum es da einen Unterschied gibt, der ein Unterschied ums Ganze ist?

Deshalb haben wir dazu eingeladen, einzelne Text-Köddel vermeintlicher Kapitalismuskritiker auf ihre Bestandteile hin untersuchen und euch eingeladen, zweifelhafte Untersuchungsgegenstände vorzulegen. Natürlich auch Schlüsselbegriffe.

In meiner Ur-Version der Einladung: zweifelhafte Untersuchungsgegenstände vorzulegen, am liebsten solche aus eigener Produktion.

Bewußt so, weil euch dazu einladen möchte, Unsicherheiten, Fragen und Einwände einzubringen.

Der Textköddel aus eigenen Produktion: Mitte 1970er, als ich mich politisierte, waren die MULTIS sehr en voge, die riesigen, multinationalen Konzerne, EXXON wegen des Öls, ITT, längst untergegangen, die CHASE MANHATTAN BANK, die early birds der sog. Globalisierung.

Erinnere mich sehr genau, wie ich diesem finsteren Faszinosum des Übermächtigen, der Machtkonzentration, der enormen Umsatzsummen, der weltumspannenden Monopole erlag.

Reklamiere im nachhinein Welpenschutz, billige mir den Lernprozeß zu, das fetischhafte meines damaligen Denkens erst eine Weile später verstanden zu haben.

Führe das auch deshalb an, weil mein Ansatz zunächst mal der sein soll, bei derartigen, jugendlichen, nenn sie mal, Eierschalen-Antikapitalismen anzusetzen.

Was also genau macht den Unterschied aus?

vorweggenommen: Die Kritik der politischen Ökonomie klärt auf und deckt in Sachen Kapitalismus strukturelle Ursachen auf, verkehrte Kapitalismuskritik

Textködel

Die Karnickel müssen sich demnach von etwas anderem ernähren.

Also, wir wollen wir gemeinsam herausarbeiten, was dieses Andere ausmacht, in dem wir exemplarisch ².

  1. Goldesel / Spreeblüte
  2. Mail: des Pudels Kern
  3. Humanwirtschaft
  4. Geldsystem - ein kapitalismuskritischer Text

"Etwas läuft sehr schief in diesem System!" - wer wollte dem widersprechen, gell?

Auf der Site, 1. Fundstelle:

  • Subtitel: "Ich bin der Herr meines Lebens - Der Glaube soll uns verbinden"
  • 1 Esoterik Shop
  • Wir verändern die Welt-macht mit!
  • Mondkalender
  • 2012 - Apokalypse
  • zum positiven Denken

Fetisch

 Geldsystem - Kapitalbewegung
 Schulden   - Kredit / Investition
 Zins       - Anteil am Profit
 Gier       -
 Schuld     - Ursache

Groß / International - klein / lokal

"Die Macht des großen Geldes"


Das ABC der verkürzten Kapitalismuskritik

Das logische Hauptstück:

Dazu

Rollen:

  1. C - Der Chef
  2. B - Der Bankier
  3. A - Der Arbeiter

Die Verhältnisse zwischen ihnen:

              Arbeiter    Chef      Bankier
  --------- ---------- ---------- -------
   kriegt       Lohn       Produkt   Zins
  --------- ---------- ---------- -------
   gibt         Arbeit     Lohn      Kredit
  --------- ---------- ---------- -------
  Verhältnis      Lohnarbeit   Beteilung
  --------- ---------- ---------- -------
   Saldo      Mehrarbeit   Profit    Anteil
  --------- ---------- ---------- -------

Das ABC der verkehrten Kapitalismuskritik beginnt also gewissermaßen damit, daß "A" darin nicht vorkommt. Kapitalismus aus der Sicht des Chefs, des Kleinbürgers. "Ich bin der Produzent" "Ich ernähre meine Arbeiter".


Zum Abschluß und zur Vorbereitung des nächsten Termins etwa 8 Minuten lesen, aus der Geschichte, 19. Jahrhundert, Frankreich, aus der Vorschichte des Panamakanals.

Hannah Arendt: S.223

Das Thema das sich hier andeutet, ist LOBBYISMUS, und davon soll unser nächster Termin handeln, am 27. Mai

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und Mitarbeit!


Literatur

*


--http://www.facebook.com/pages/MAMON-GELD-Kapitalismus-GIER/120418227992112--

 
Suche
edit / Home