Zum ABC antisemitischer Kapitalismuskritik
Den Kapitalismus zu kritisieren ist eine heikle Angelegenheit. Wer sie ernst nimmt, kommt nicht umhin, sich analytisch, also nachvollziehend auf den wirtschaftlichen Alltagsbetrieb unserer Gesellschaften einzulassen und gerät gleichzeitig schon fast ins diskursive Abseits, weil die heutige öffentliche Debatte über den Kapitalismus von ungenauen Metaphern wie der Macht des großen Geldes bestimmt wird.
Diese und andere einschlägige Metaphern sind jedoch weder beliebig noch sind sie zufällig im Umlauf. Sie decken sich ganz bedenklich mit einem bestimmten Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge, die wir als antisemitische Kapitalismuskritik bezeichnen. Warum bei diesem Gerede analytisches Denken verpönt ist, moralische Empörung aber groß geschrieben wird und warum im Zentrum dieser Ideologie der Zins steht und nicht der Profit, darüber wollen wir an diesem Abend diskutieren.
Anmod,
bitte das wörtlich nehmen. also Nachfragen, Einwürfe, Ergänzungen bitte ganz direkt, (räuspert euch einfach!) aber: wirklich bezogen & Nur EIN wort, Ein Satz, ein Punkt, ein Gedanke, ein Atemzug. Zu Anfang sparsam, damit der Referent reinkommt, wenn wir bei den Hauptpunkten sind gern mehr, wir denken ihr kriegt das schnell ins Gefühl.
Im Unterschied dazu, ganz was anderes: Redebeitrag mit Anmeldung, wenn wir im Gesprächsverlauf zu einem Punkt gekommen sind.
Wollen das flexibel, aber auch streng halten.
erfreut sich der Begriff Kapitalismus in weitesten Kreisen der Bevölkerung wieder steigender Beliebtheit und die Kapitalismuskritiker vermehren sich wie die Karnickel auf der Geest. Was dagegen völlig unverändert ein ausgesprochenes Nischendasein in kleinsten, politisch fast vollkommen irrelevanten intellektuellen Milieus führt, ist das kritische Potential einer ernstgenommenen und genauen Betrachtung der Wirtschaft und Gesellschaft, in der wir noch leben müssen, bis wir sie umwälzt haben.
In diesem Sinne Willkommen im exklusiven Club, im politsalon, zu unserem Gespräch zum Thema
Untertitel...
gewählt, was mir Anlaß zu ein paar...
- autoritär Runde, + wenn sich alle den Raum nehmen. Vorstellen, noch nicht einsteigen, aber vielleicht passen ja Vorstellungen aufeinander.
War sehr gespannt!
Modus:
Es mag, was das betrifft, so oder so der Zeitpunkt kommen, wo Tacheles zu reden ist, auch gerne heute Abend, aber einstweilen lasst mir bitte meinen Ansatz, das Problem extrem kontingent, also schon zwanghaft eingegrenzt abzuhandeln. Ja gewiß, wir sprechen heute Abend tatsächlich über das große Stück Shice im toten Winkel. Ich für meinen Teil möchte allerdings etwaige eingefleischte Karnickel nicht vorzeitig verschrecken, dann kriegen wir sie nach am Genick und müssen Ostern vegetarisch zubringen. Ich hoffe ich habe mich unklar genug ausgedrückt, um verstanden zu werden.
Wenn wir gleich Kapitalismuskritik in Gänsefüßchen setzen, markieren wir sie zwar für uns abschließend als Lüge. Es ist durchaus nicht die schwächste Waffe, Begriffe zu denunzieren oder zu besetzen, aber
Deshalb haben wir dazu eingeladen, einzelne Text-Köddel vermeintlicher Kapitalismuskritiker auf ihre Bestandteile hin untersuchen und euch eingeladen, zweifelhafte Untersuchungsgegenstände vorzulegen. Natürlich auch Schlüsselbegriffe.
In meiner Ur-Version der Einladung: zweifelhafte Untersuchungsgegenstände vorzulegen, am liebsten solche aus eigener Produktion.
Bewußt so, weil euch dazu einladen möchte, Unsicherheiten, Fragen und Einwände einzubringen.
Der Textköddel aus eigenen Produktion: Mitte 1970er, als ich mich politisierte, waren die MULTIS sehr en voge, die riesigen, multinationalen Konzerne, EXXON wegen des Öls, ITT, längst untergegangen, die CHASE MANHATTAN BANK, die early birds der sog. Globalisierung.
Erinnere mich sehr genau, wie ich diesem finsteren Faszinosum des Übermächtigen, der Machtkonzentration, der enormen Umsatzsummen, der weltumspannenden Monopole erlag.
Reklamiere im nachhinein Welpenschutz, billige mir den Lernprozeß zu, das fetischhafte meines damaligen Denkens erst eine Weile später verstanden zu haben.
Führe das auch deshalb an, weil mein Ansatz zunächst mal der sein soll, bei derartigen, jugendlichen, nenn sie mal, Eierschalen-Antikapitalismen anzusetzen.
vorweggenommen: Die Kritik der politischen Ökonomie klärt auf und deckt in Sachen Kapitalismus strukturelle Ursachen auf, verkehrte Kapitalismuskritik
Die Karnickel müssen sich demnach von etwas anderem ernähren.
Also, wir wollen wir gemeinsam herausarbeiten, was dieses Andere ausmacht, in dem wir exemplarisch ².
"Etwas läuft sehr schief in diesem System!" - wer wollte dem widersprechen, gell?
Auf der Site, 1. Fundstelle:
Fetisch
Geldsystem - Kapitalbewegung Schulden - Kredit / Investition Zins - Anteil am Profit Gier - Schuld - Ursache
Groß / International - klein / lokal
"Die Macht des großen Geldes"
Das logische Hauptstück:
Dazu
Rollen:
Arbeiter Chef Bankier --------- ---------- ---------- ------- kriegt Lohn Produkt Zins --------- ---------- ---------- ------- gibt Arbeit Lohn Kredit --------- ---------- ---------- ------- Verhältnis Lohnarbeit Beteilung --------- ---------- ---------- ------- Saldo Mehrarbeit Profit Anteil --------- ---------- ---------- -------
Das ABC der verkehrten Kapitalismuskritik beginnt also gewissermaßen damit, daß "A" darin nicht vorkommt. Kapitalismus aus der Sicht des Chefs, des Kleinbürgers. "Ich bin der Produzent" "Ich ernähre meine Arbeiter".
Zum Abschluß und zur Vorbereitung des nächsten Termins etwa 8 Minuten lesen, aus der Geschichte, 19. Jahrhundert, Frankreich, aus der Vorschichte des Panamakanals.
Hannah Arendt: S.223
Das Thema das sich hier andeutet, ist LOBBYISMUS, und davon soll unser nächster Termin handeln, am 27. Mai
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und Mitarbeit!
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