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STECKBRIEF


Johann Heinrich Pestalozzi

LEBEN

  • 12. Januar 1746 in Zürich

Eltern: Johann Baptist Pestalozzi (Chirurg) und Susanna Hotz Großvater: Andreas Pestalozzi (reformierter Pfarrer) vermittelte Liebe zu Jugend und Volk.

1751 - 1765 Besuch der Elementarschule und der Lateinschule Zunächst Studium der Theologie; Studium der Rechtswissenschaften am Collegium Carolinum in Zürich, wo er vom Aufklärer Johann Jakob Bodmer beeinflusst wird. Vorzeitiger Abbruch des Studiums wegen seines Drangs, praktisch tätig zu sein.

1767/68 landwirtschaftliche Lehre bei Johann Rudolf Tschiffeli in Kirchberg (Kanton Bern)

1769 landwirtschaftlicher Unternehmer im aargauischen Birr. Durch Einführung neuer Gewächse und Düngemethoden will er zur Verbesserung der Situation der Bauern beitragen. Das Unternehmen scheitert jedoch.

September 1769 Hochzeit mit Anna Schulthess.

1770 Geburt des Sohnes Hans Jakob, benannt nach Jean Jaques Rousseau, dessen Ratschläge zur natürlichen Kindererziehung in der Zeitschrift "Emile" er penibel befolgt. Dieser Versuch einer idealen Kindheit scheitert tragisch: Das Tagebuch Pestalozzis über die Erziehung seines Sohnes zeugt auf erschütternde Weise von der Fehlinterpretation der hypothetischen Pädagogik Rousseaus. Bereits im Alter von drei Jahren musste Jakob Zahlen und Buchstaben lernen. Schwächen ahndete sein Vater mit Strafen. Mit elf Jahren kam der Junge zu Freunden nach Basel, wo er an Epilepsie erkrankte. Er heiratete ein Patenkind seiner Mutter und starb bereits im Alter von 31 Jahren.

Ab 1780 Schriftstellerei.

1783 Mitbegründer der Zürcher Filiale des Illuminatenordens (Ordensname Alfred).

1784 Mitbegründer der "Gesellschaft zur Aufnahme des Guten" in Zürich (Tarnorganisation des Ordens). Rasch verliert Pestalozzi daran aber das Interesse.

1792 als einziger Schweizer durch die französische Nationalversammlung zum Ehrenbürger erklärt.

1798 Pestalozzi stellt sich während der helvetischen Revolution (Einmarsch französischer Truppen)der helvetischen Regierung zur Verfügung und wird Redaktor am Helvetischen Volksblatt.

1799 Führung eines Waisen- und Armenhauses in Stans.

1800 Gründung des Erziehungsinstitutes im Schloss Burgdorf. Entwicklung einer eigenen Unterrichts- und Erziehungsmethode (Hauptwerk: "Wie Gertrude ihre Kinder lehrt")

1804 Verlegung seines Institutes nach Yverdon-les-Bains (Kanton Waad). Dort Weiterentwicklung seiner Methode, die er in zahlreichen Schriften publizierte. Seine "Idee der Elementarbildung2 fordert eine naturgemäße Erziehung und Bildung, welche die intellektuellen Kräfte, die sittlich-religiösen Kräfte und die handwerklichen Kräfte in Harmonie entfaltet.

1808 Aufnahme in die Bayerische Akademie der Wissenschaften als auswärtiges Mitglied.

1825 führen interne Streitigkeiten zum Ruin des Institutes, das daraufhin geschlossen werden muss. Rückzug Pestalozzis auf den Neuhof.

1827 wird Johann Heinrich Pestalozzi nach Brugg gebracht, wo er am 17. Februar im Alter von 81 Jahren verstirbt. Seine letzte Ruhestätte findet er am alten Schulhaus in Birr.


WERKE

  • "Abendstunde eines Einsiedlers" (1780)
  • "Lienhard und Gertrud" (4 Bände, 1781-1787)
  • "Gesetzgebung und Kindermord" (1783)
  • "Wie Gertrude ihre Kinder lehrt"
 
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