Diff of Stolz und Vorurteil.
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 Öffentliches Selbstschämen und Beschämen von anderen in Seminaren oder auf Plena, umfangreiche schriftliche und mündliche Äußerungen zu den eigenen Privilegien funktionieren zumindest praktisch eher als Moralismus denn als politischer Kampf. Sind sie nicht als Wunsch nach der alles bedenkenden Position zu verstehen (der somit entgegen dem eigenen Anspruch einem Totalitätsdenken verhaftet ist), nach einem Sprechort, an dem die Sprechenden sich von aller Schuld an der Teilhabe an gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnissen reingewaschen haben, letztlich nach Erlösung?
 
 Diese Position gibt es nicht. Sie ist ein christliches Phantasma der Reinheit. Die gegenwärtige Debatte kann hingegen nicht religiös-moralisierend, sondern nur politisch ausgetragen werden. Allerdings ergibt sich auch hier ein Dilemma. Eine Politik, die zugunsten der Auseinandersetzung auf institutionalisierte Moralcodes und Verhaltenstickets verzichtet, hat anstrengende Auswirkungen.
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+outside the box - Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik - http://outside.blogsport.de/
 
 Artikel im Volltext: http://outside.blogsport.de/images/otb2_stolzundvorurteil.PDF