BIG > Diskussionen > ffmmbge <

Michael Klockmann:

Frauen, Männer und das Grundeinkommen

Verfestigt das Grundeinkommen die Geschlechterungleichheit?

5 Thesen und ein Ausblick

1. (Im Prinzip...) Ja, denn wenn es tatsächlich eine umfassende und adäquate Antwort auf gesellschaftliche Widersprüche ist und also im Falle seiner Verwirklichung dementsprechend das gesellschaftliche Zusammenwirken wieder stabilisieren würde, dann würde es auch das Geschlechterverhältnis stabilisieren, denn

  1. ist dieses Verhältnis möglicherweise der heutige Hauptwiderspruch und
  2. wie soll eine platter Dauerauftrag an alle direkterwegs etwas an unserem

Geschlechterverhaltenskostüm ändern?

2. Dem Grundeinkommen werden gerne die verschiedensten Spaltungsgefahren angedichtet: Julian Nida-Rümelin z.B. kommt gleich auf drei Spaltungen, vor denen uns unsere bisherigen treusorgenden Regierungen bislang bewahrt haben: Der sozialen Spaltung, der kulturellen und der Gender-Spaltung.

3. Nur mit Zuckerbrot (Grundeinkommen) sind diese Couchpotatoes von Männern nämlich nicht zu Verhaltensänderungen zu bewegen, zu einem treusorgenden Paternalismus gehört nach dieser Philosophie über das Verhältnis des Staates zu seinen Bürgern eben auch die Peitsche der finanziellen Sanktion, die niemand vergessen sollte der zum Amte geht. Da wäre die Gießkanne kontraproduktiv.

4. Der Typus der "Wird-mit-Grundeinkommen-auch-wirklich-wirklich-alles-alles-gut"-Fragen, zu denen die Frage des Abends eindeutig zählt, ist ein remake der guten alten Verelendungstheorie, nach der es erst ganz richtig schlimm werden muß, bevor unter unerträglichem Druck alles gut wird.

5. Wir Männer geben leider bisher allzuviel Anlaß dazu, daß dieser Unsinn mal wieder fröhliche Urständ feiert.

6. Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend.

 
Suche
edit / Home